Barbara Haverbeck war ein warmherziger, positiv denkender Mensch voller Lebensfreude.
Man schätzte ihren Rat, den sie differenziert und ohne erhobenen Zeigefinger zu erteilen vermochte.
Vieles nahm sie selbst in die Hand.
Als ihr künftiger Ehemann für einen Arbeitsaufenthalt in die USA gereist war, schickte sie ihm einen Verlobungsring hinterher. Sie hatte sich entschieden und ihrem Charme war nicht zu widerstehen.
Sie genoss ihre Selbstständigkeit und fuhr gerne mit ihrem Auto, einem 2CV.
In ästhetischen Fragen hatte sie eine sichere Hand. Sie war es, die die gemeinsame Wohnung gestaltete.
Sie liebte ovale Formen, die grüne Farbe und Efeuranken.
Sie mochte den Jugendstil und kramte gerne beim Trödler nach alten, schönen Dingen.
Ausgangspunkt des denkwerkes für Barbara Haverbeck ist ein alter Handtuchhalter mit integriertem, ovalem Spiegel, den sie einmal beim Trödler gefunden hatte.
Die äußere Form hat einen sanften Schwung, der an Jugendstil erinnert.
Die Proportionen wurden auf einen Kalkstein übertragen. Ein einfaches Profil (Viertelstab) läuft um den Stein herum.
Statt eines Spiegels wurde ein Messingplatte in den Stein eingearbeitet, in die vertieft ihr Name eingraviert wurde.
Der Schriftgrund ist vergoldet und wird sich im Laufe der Jahre immer stärker von der bald patinierten Messingoberfläche abheben.
Da, wo im Original ein Handtuch hing, befindet sich nun eine kleine, gläserne Vase, wie sie damals die Taxifahrer an den Armaturenbrettern ihrer Autos befestigt hatten.
Im Wasser der Vase sind einige Efeuranken.
Um den Stein herum ist ein Spruch von Goethe eingearbeitet: UND DOCH, WELCH GLÜCK, GELIEBT ZU WERDEN! UND LIEBEN, GÖTTER, WELCH EIN GLÜCK!
Idee und Ausführung: denkwerk in Zusammenarbeit mit dem Ehemann und der Tochter;
Aufgestellt im Oktober 2009 auf dem Friedhof Hainbuchenstraße in Berlin/ Fronau; Material: Thüster Kalkstein, Messing, Blattgold und Glas;