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Günter Liebau wurde 1929 in Königsberg geboren. Als er noch ein kleiner Junge war, gaben seine Eltern ihn nach Leipzig auf ein musisches Gymnasium, wo er im dortigen Thomanerchor sang.
Später studierte er Cello und wurde Berufsmusiker.
Lange Zeit arbeitete er als Cellist im Schweizer Radioorchester und später dann an der Deutschen Oper in Berlin. Er war ein introvertierter Mensch, freundlich, friedliebend und sanft.
Nur ungern beschäftigte er sich mit weltlichen Dingen, was mitunter fast autistische Züge annehmen konnte.
Irgendwie schien Günter Liebau nicht ganz von dieser Welt. Das galt auch für sein Verhältnis zum christlichen Glauben. Der war weniger intellektuell durchdrungen, sondern er hatte es vielmehr vermocht, sich einen reinen, kindlichen Glauben zu bewahren. Seine Welt war rein und klar und nicht beschmutzt von ihren dunklen Abgründen.

Spät, als bereits 53 jähriger Mann, verliebte er sich: In eine Pianistin, die aus Japan nach Deutschland gekommen war und seine Mutter half ihm bei der großen Frage an diese junge Frau.
Aus der Ehe wurde eine Tochter geboren. Gemeinsam konzertierte man in Japan und Berlin oder reiste auch - am liebsten ans Meer…

Das denkwerk für Günter Liebau nimmt Bezug auf sein Wesen und sein Leben als Musiker.
Es besteht aus einem flach liegenden Block aus Sandstein. Die Oberfläche trägt noch die Spuren des Meeres von einst und ist sanft gewölbt.
Der Stein ruht fest auf dem Boden.
Ein goldenes Band zieht sich um den Stein und dreht sich spiralförmig, wie der verzierte Hals seines Cellos, von vorne nach hinten durch den Stein.
Der Durchbruch leuchtet rein und klar…

Idee und Ausführung: denkwerk, Michael Spengler in Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau; Material: Velpker Sandstein; Maße: 60 x 35 x 45 cm; Aufgestellt im November 2007 auf dem Domfriedhof in Berlin/Mitte

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