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Jürgen Linke war ein sozial sehr engagierter Mensch. Als Pädagoge und Psychologe arbeitete er viel mit arbeitslosen Jugendlichen, bis er sich der „systemischen Familientherapie“ zuwandte. Er hielt Vorträge, gab Seminare und wurde von vielen wegen der passenden Bilder und Metaphern, die er dabei erfand, geschätzt. Er vermochte es, seine Mitmenschen zu begeistern und in seinen Bann zu ziehen. Dabei half ihm sein schauspielerisches Talent.
Auch war er ein Genießer. Er liebte guten Wein und feines Essen. Alles hatte Stil bei ihm: die alten Möbel und überhaupt seine ganze Wohnung, in der Holz, dunkle Grüntöne und Terracotta dominierten.

Das denkwerk für Jürgen Linke besteht aus drei stuhlähnlichen Objekten aus Schlesischem Sandstein, die auf einem Boden aus handgestrichenen, klosterformatigen Ziegelsteinen ruhen.
Die drei Stühle stehen wie bei einer therapeutischen Sitzung zusammen.
Ein hinzugekommener Betrachter könnte sich auf einen der Stühle setzen oder sich als Vierter in den Kreis begeben. Der eigentliche Grabstein ist der mittlere Stuhl.
Auf ihm stehen sein Name und der Spruch, den er geprägt hatte:
“Leitschnur Eures Handelns sollte Lebensfreude sein”.

Eine goldene Sonne strahlt von der Lehne aus in die Runde.

Aufgestellt am 21.10. 2005 auf dem Waldfriedhof an der Heerstraße in Berlin; Idee und Ausführung: denkwerk in Zusammenarbeit mit den Angehörigen; Material: Sandstein (Maße: 100 x 40 x 40 cm bzw. 80 x 40 x 40 cm) und Ziegelsteine (Maße jeweils 28,5 x 13.5 x 8 cm);

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