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Im Alter von 58 Jahren tauschte der in Rotterdam geborene Jan van Dijk seinen Anzug und Aktenkoffer gegen Pinsel und Palette ein. Er wollte sich fortan nur noch der Kunst widmen und „neue Ziele ohne Erfolgszwang“ anstreben. Zielgerichtet und experimentierfreudig suchte er nach neuen künstlerischen Lösungen in der Malerei und in Objekten.
Die Formen rührten aus seinem mathematischen Verständnis, wie z.B. der Kubus, der Kreis aber auch das Kreuz. Kreuze waren in seinen Bildern und Objekten meist gebrochen oder verzerrt.

Das denkwerk für Jan van Dijk nimmt Bezug auf seine künstlerische Material- und Formensprache. Die Grundform ist ein einfacher Kubus aus Eisen. In Anlehnung an ein von ihm selbst gestaltetes Glasobjekt ist auf seiner Vorderseite aus scharfkantigen Eisensplittern ein Kreis mit einem fragmentarischen Kreuz aufgeschweißt. Ein Sinnbild vielleicht für seine Suche nach der Liebe, die er als Kind so sehr vermisst hatte?
Sein denkwerk hat sich schon nach wenigen Wochen auf dem Friedhof verändert. Mit kleinen Rostflecken fing es an. Jetzt ist der ganze Kubus von einer rotbraunen Patina gleichmäßig überzogen, die auch das Material schützt.
Sowie auch Jan van Dijk sich zu seinen Lebzeiten verändert hat, verändert sich auch sein Grabzeichen und mit ihm auch die Art der Trauer, welche die Menschen empfinden, die ihm sehr nahe standen…

Idee und Ausführung: denkwerk in Zusammenarbeit mit der Lebensgefährtin; Material: Eisen (ST 37); Maße 35 x 35 x 35 cm; Aufgestellt im Mai 2005 auf dem Friedhof an der Bornstädter Straße in Berlin/ Wilmersdorf

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