Im Winter 1945 kam Marianne Busch als 12 jähriges Mädchen aus Danzig flüchtend nach Schleswig- Holstein.
Nach der Trennung von ihrem zweiten Mann zog sie es vor, mit ihren Kindern alleine zu leben.
Sie wohnten in einem schönen, alten, reetdachgedeckten Haus.
Es war ein sehr offenes Haus.
Die vielen Freunde und Freundinnen ihrer Söhne gingen in Ihrem Haus ein- und aus und sie hatte Freude an den jungen Menschen und unterhielt sich gerne mit ihnen.
Von ihrer Großmutter schien Sie eine Fähigkeit geerbt zu haben: Sie hatte so etwas wie „das dritte Auge“ und konnte Karten legen oder pendeln und interessierten Menschen einen kurzen Blick auf das ermöglichen, was sonst keiner sah.
Nach einer schweren Lungenoperation zog sie sich nicht zurück.
Viel Jahre noch nahm sie großen Anteil am Leben ihrer Freundinnen, Kinder und Enkelkinder.
Das denkwerk für Marianne Busch ist aus einem Sandstein gearbeitet.
Im oberen Teil des Steines ist eine große Glaskugel eingesetzt.
Durch sie kann man hindurchblicken und erfährt die Realität aus unterschiedlichen, fremden Perspektiven: Mal auf dem Kopf, mal stark vergrößert.
Die Innenseiten des Steines sind dort, wo die Kugel eingepasst wurde, vergoldet.
Schaut man ganz schräg von der Seite, leuchtet die Kugel in hellem Gold.
Idee und Ausführung: denkwerk, in Zusammenarbeit mit den Söhnen; Aufgestellt im Mai 2008 auf dem Städtischen Friedhof von Itzehoe; Material: Seeberger Sandstein; Maße: 115 cm x 32 x 15