Die Auswahl des passenden Materials ist eine schwierige Aufgabe. Stein und Holz kommen in Betracht aber auch andere, dauerhafte Materialien, wie Glas, Blei, Eisen, Kupfer, Bronze und sogar einige Kunststoffe. Als gelernter Steinmetz weiß ich um den Charakter und die Eigenheiten der unterschiedlichsten Steine.

So ist ein Granit mit menschlichen Zeitvorstellungen kaum fassbar und tendiert nach unserer Wahrnehmung zur Ewigkeit. Marmor kommt ursprünglich aus dem Meer und hat das unvergleichliche Tiefenlicht, was an sensible Haut erinnert. Wenn man ihn poliert wird er sehr eitel und oberflächlich. Sandstein war ursprünglich etwas ganz anderes und hätte viel zu berichten. Eine Bergspitze etwa, bis diese abbrach und auf dem Weg den Fluss herunter fein zermahlen wurde, um am Ende neu zusammengepresst und verbacken zu werden.

Nicht jede Bearbeitungsart ist gut für den Stein. Die Werkzeugspuren des Zahn- oder Spitzeisens können Form und Verlauf hervorheben. Eine Maschinenpolitur hingegen bringt den Stein um seine Schatten und damit um seine ganze Form...

Mehr als Stein symbolisiert Holz Veränderung und Verwandlung. Es ist weniger statisch aber auch „dickköpfiger“. Nie darf gegen seine Maserung verstoßen werden. Man muss es überlisten, möchte man es dauerhafter machen. Blei, Kupfer oder auch Holz können mit Stein kombiniert werden. Als Restaurator habe ich gelernt, welche Verbindungen dauerhaft sind und wie die Oberflächen behandelt werden müssen, damit sie im Laufe der Jahre schöner werden, weil sie eine Patina ansetzen, anstatt kaputt zu gehen...